Zu einem besonderen Ereignis hat der Evangelische Kirchenkreis Düsseldorf Ende November in die Johanneskirche eingeladen. Anhand einer Zeitkapsel soll es den Menschen in ferner Zukunft möglich sein, einen einzigartigen Blick zurück in die Vergangenheit zu werfen.
Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurde ein Kupferzylinder mit Erinnerungsstücken befüllt – eine gute Gelegenheit, um während der noch andauernden Revitalisierung der Stadtkirche am Martin-Luther-Platz einen Moment innezuhalten. Die Zeitkapsel wurde noch vor Ort fest verschlossen und ist für die rund 1 Meter große Kugel vorgesehen ist, die voraussichtlich noch in diesem Jahr bei guter Wetterlage auf der Turmspitze der Johanneskirche angebracht wird.
Ein Anker in der Ewigkeit der Zeit
Es sei „ein kleiner Gänsehautmoment“, sagte Superindent Heinrich Fucks zu Beginn der Andacht. „Wir erhaschen die Zeit – wir halten sie fest und sie wird uns doch entgleiten“, so sein Eindruck am Ende des Kirchenjahres stehend, „an der Grenze von Zeit und Ewigkeit“. Mit Blick auf das durch Krisen und Konflikte geprägte aktuelle Weltgeschehen stellte Fucks fest: „Wir bauen Kirchen als Anker in der Ewigkeit unserer Zeit. Hier kommen Menschen zusammen, hier treten sie vor Gott und suchen Selbsterkenntnis, Trost, Ermutigung und Orientierung. Wenn ich die Hände falte, dann blicke ich und hoffe ich auf Gott, dass er unsere Zeit in seinen Händen hält und durch die Zeit begleitet.“
Den Vertreter:innen der an der Sanierung beteiligten Gewerke und dem Team der Johanneskirche richtete er seinen Dank dafür aus, dass die Johanneskirche „mit Verstand und Hand“ sowie unter Gottes Segen hergerichtet wird.
Zeitzeugnisse für kommende Generationen
Stadtkirchenpfarrer Gert-Ulrich Brinkmann und Andrea Gold, im Kirchenkreis zuständig für Fundraising und Philanthropie, befüllten die Zeitkapsel mit verschiedenen Zeitzeugnissen. Ihren Platz in dem Gefäß fanden neben der aktuellen Tageszeitung auch Dokumente über die vielfältigen Angebote der Johanneskirche, etwas Geld sowie Briefe an die Nachkommenden.
„Vierzehn Jahre nach ihrer Einweihung revitalisiert der Kirchenkreis Düsseldorf die Johanneskirche als Ort des Gottesdienstes und der Begegnung für alle Menschen der Stadt“, betonte Synodalassessor Dr. Martin Fricke in seiner Ansprache. Somit birgt die Zeitkapsel nicht nur zukünftige „kleine historische Schätze“, sie verbindet „die traditionsreiche Vergangenheit der Johanneskirche mit der Hoffnung auf eine gute Zukunft. Möge die Johanneskirche weiterhin ein Raum der Gegenwart des Ewigen und eine Sphäre seines Segens sein.“