Dank einer großzügige Einzelspende schlägt die Turmuhr der Johanneskirche in Düsseldorf nach der Restaurierung wieder im Takt.
Düsseldorf (evdus). Die Turmuhr der evangelischen Johanneskirche in der Düsseldorfer Innenstadt schlägt nach einer umfangreichen Restaurierung seit Montag wieder im Takt. Die großzügige Einzelspenderin Ute Huneke setzte im Beisein von Experten einer Fachfirma sowie dem Superintendenten des Kirchenkreises, Heinrich Fucks, den von allen vier Turmseiten weithin sichtbaren Zeitmesser wieder in Gang. Die Uhr wurde im Rahmen der seit einigen Jahren laufenden Revitalisierung des Gotteshauses in wichtigen Bestandteilen erneuert und in anderen, denkmalgeschützten Teilen repariert und renoviert.
Die Turmuhr sei nach dem Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Kirche im Jahr in etwa 50 Meter Höhe des gut 83 Meter hohen Kirchturm aus rotem Backstein eingesetzt worden, erklärte Maschinenbau-Techniker Andreas Bluhm von der Fachfirma Korfhage. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Kirchturm laut Bluhm allerdings erst an drei Seiten eine Uhr. Eine vierte kam 1963 im Zuge von Renovierungsarbeiten hinzu, ebenso wie ein viertes, vergoldetes Ziffernblatt. Die Ziffernblätter der Turmuhr sowie Teile der Grundkonstruktion und der Verankerung im Kirchturm wurden infolge der jetzt abgeschlossenen Restaurationsarbeiten erneuert.
Die Zeitgewerke sowie die Beleuchtung waren nach Angaben des Experten auch „nicht mehr zeitgemäß“ und wurden auf LED-Technik umgerüstet. Sollte es in den Folgejahren zu Reparaturarbeiten etwa an der Schaltung oder der Beleuchtung kommen müssen, können diese auch vom Turm-Inneren ausgeführt werden, so Bluhm weiter. Die Kirchturmuhr der evangelischen Stadtkirche in Düsseldorf sei auch ein wichtiges Wahrzeichen für die Menschen in der Innenstadt, sagte Superintendent Heinrich Fucks. Er selbst sei in den rund anderthalb Jahren, in denen die Johanneskirche ohne Turmuhren sein musste, von sehr vielen Menschen gefragt worden, „wann denn endlich wieder die Uhr am Kirchturm in Gang kommen würde.“
Die Reparatur wurde durch eine großzügige Einzelspende von knapp 96.000 Euro ermöglicht, die von der Spenderin Ute Huneke beigesteuert wurden. „Ich bin kein Mensch, der zuspendet. Ich spende entweder die ganze Summe, oder gar nichts“, erklärte die resolute, ältere Dame am Montag. Huneke engagiert sich als Spenderin seit Jahren nicht nur im sozialen, medizinischen und wissenschaftlichen Bereich, sondern auch als Gründerin einer eigenen Stiftung. Eine kirchliche Verbindung zur Johanneskirche hat sie nach eigenen Worten nicht, besuche aber gelegentlich Veranstaltungen in dem Gotteshaus. Ihr war es wichtig, dass die Kirchturmuhr wieder „in Schuss“ gebracht wird, da sie einfach zur Innenstadt gehöre.
Noch bis zum Ende des Sommers bleibt der Turm der Johanneskirche noch in Teilen eingerüstet, bestätigte der Architekt Thomas Scheplitz. Voraussichtlich im Herbst könnten die fünf Glocken im Kirchturm erstmals wieder läuten, mit einem Abschluss der Restaurationsarbeiten rechnet der Architekt im Sommer 2026.
Superintendent Fucks beziffert die Kosten für das Projekt inzwischen auf rund 17 Millionen Euro. Ursprünglich war der Kirchenkreis von neun Millionen Euro ausgegangen, doch nach der Corona-Pandemie verteuerten sich Arbeits- und Materialkosten drastisch. Zudem erhöhten sich die Kosten, als nach der Einrüstung die Kirche die Mängel genauer begutachtet wurden, deren Ausmaß im ersten Gutachten von 2016 noch nicht vollständig erfasst werden konnte.
Private Spender wie Frau Huneke, aber auch das Land NRW und die Aktion Mensch haben die Instandsetzung bisher mit zwei Millionen Euro gefördert. Den verbleibenden Betrag trägt der Evangelische Kirchenkreis Düsseldorf allein.
Text: Andreas Rehnolt