Liebe Mitglieder der Presbyterien,
liebe Synodale,
liebe Mitarbeitende,

am 15. Oktober ist der Steuerungskreis für den Prozess „Eine Gemeinde 2028“ zum zweiten Mal zusammengekommen. Er wird von nun an möglichst an wechselnden kirchlichen Orten und im Hybridmodus tagen, so dass auch die stellvertretenden Delegierten die Sitzungen verfolgen können. Das soll zum einen dem lebendigen Austausch dienen, zum anderen einen guten und breiten Informationsfluss in die Gemeinden und Handlungsfelder fördern.

Kommunikation und Beteiligung war auch ein thematischer Schwerpunkt der Oktobersitzung. So hat der Steuerungskreis eine handhabbare Übersicht des Programms „Eine Gemeinde 2028“ verabschiedet: Auf einer Seite finden Sie hier Vision, Programmstruktur und Zeitplan – also alles Wesentliche, das Ihnen und anderen Interessierten zur Orientierung dienen kann. Ebenfalls hat der Steuerungskreis ein Beteiligungskonzept besprochen, mit dem auch Menschen erreicht werden sollen, die nicht in unsere Gremienstrukturen eingebunden sind. Dieses Konzept benennt Workshop-Formate ebenso wie die Mitarbeit in den Teams der Teilprogramme. Ein Workshop wird am 22. November von 15 bis 20 Uhr zum Thema „Organisation & Leitung“ stattfinden. Einen Auftakt zum Thema „Evangelisches Leben“ wird es auf der Kreissynode geben. Einladungen zu den anderen Teilprojekten folgen. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter der Adresse eine-gemeinde-duesseldorf@ekir.de.

Der Steuerungskreis hat sich darüber hinaus mit der Finanzentwicklung der Kirchengemeinden auseinandergesetzt. 2022 hatten 8 von 17 Gemeinden ein negatives Jahresergebnis. Bei der zurzeit festzustellenden rückgängigen Kirchensteuerentwicklung von -7% ist im Jahr 2023 von einem negativen Gesamtergebnis über alle Gemeinden im 6-stelligen Bereich auszugehen. Da realistischerweise in den nächsten Jahren mit einem weiteren Rückgang der Kirchensteuereinnahmen gerechnet werden muss, wird sich der finanzielle Druck auf unsere Kirchengemeinden und die Handlungsfelder des Kirchenkreises erheblich verstärken. So bedauerlich diese Entwicklung ist – gerade weil sie so ist, machen die entsprechenden Szenarien einen der Horizonte aus, vor dem wir das Programm der „Einen Gemeinde“ gestalten müssen.

Das zeigen teilweise auch die Stellungnahmen, die die Presbyterien zu dem von der Kreissynode beschlossenen Arbeitsprogramm abgegeben haben. Auch mit ihnen hat sich der Steuerungskreis intensiv auseinandergesetzt. Die Stellungnahmen enthalten ein breites Spektrum von kritischen Prüfaufträgen und konstruktiven Anregungen. Immer wiederkehrende und besonders betonte Fragestellungen hat der Steuerungskreis – verbunden mit dem Auftrag, diese vorrangig zu bearbeiten – wie folgt an die Teilprogramme und Aufgabenbereiche überwiesen:

  • Wie können wir lokale Bezüge und Beziehungen / Identitäten von Gemeinden im Quartier / Kirche vor Ort bewahren?
    -> Evangelisches Leben
  • Was verstehen wir unter „Gemeinde“ (den vielen und der einen), wie wollen wir Gemeinde leben?
    -> Evangelisches Leben
  • Wie und wo werden künftig Entscheidungen getroffen?
    ->  Leitung & Organisation
  • In welchen Rechtsformen können sowohl das Programm als auch die künftige Organisation Gestalt gewinnen?
    -> Leitung & Organisation
  • Welche Alternativen gibt es?
    -> Leitung & Organisation
  • Wie stärken wir das Ehrenamt?
    -> Mitarbeitende
  • Welche positiven Beispiele für Gelingendes gibt es (schon)?
    -> Kommunikation & Change
  • Wie können wir mit unterschiedlichen Informationsständen umgehen?
    -> Kommunikation & Change
  • Wie können wir die Komplexität des Programms nachvollziehbar, das Programm „handhabbarer“ machen?
    -> Projektleitung
  • Wie gestalten wir die enge Zeitschiene so, dass sie nicht paralysierend wirkt?
    -> Projektleitung

Meine Besuche in den Presbyterien, Gemeinden und Handlungsfeldern in den letzten Wochen haben mir vermittelt: Die allermeisten von uns sind momentan hin- und hergerissen zwischen dem, was wir lieben, und dem, was wir erwarten; zwischen Kontrollbedürfnis und Veränderungsoffenheit; zwischen den harten Notwendigkeiten und der ganz starken Sehnsucht nach mutmachenden Geschichten. Unser Programm wäre dann gelungen, wenn all´ dies irgendwann keine Gegensätze mehr sind. Dazu brauchen wir ein Dreifaches:

  • Lassen Sie uns die „Eine Gemeinde“ schon jetzt, im Prozess leben: einander wahrnehmen und aneinander Anteil nehmen.
  • Lassen Sie uns unsere Sorgen, Zweifel und Trauer gemeinsam ernstnehmen und uns zugleich gemeinsam auf die Suche nach produktiven Ideen machen.
  • Lassen Sie uns vertrauen: unserer eigenen Gestaltungskraft und Phantasie auf dem Weg in eine offene Zukunft; einander mit unseren vielfältigen Gaben; und dem Geist Gottes, der verspricht, die Fragmente unseres Tuns gut zu machen.

Seien Sie behütet!

Dr. Martin Fricke
(Synodalassessor)

2024-10-28T11:31:01+01:0028. Oktober 2024|