Düsseldorf (evdus). Vor über dreißig Jahren begann Pfarrer Dietrich Spandick in Düsseldorf-Gerresheim seinen Dienst als Gemeindepfarrer. Seitdem ist er verbunden mit den Menschen innerhalb der Kirchengemeinde und über die Gemeindegrenzen hinaus, denn sein Wunsch ist es weiterhin, mit den Menschen im Kontakt zu bleiben.
Nach einem abwechslungsreichen Berufsleben als Gemeindepfarrer, Pfarrer der Evangelischen Studierendengemeinde Düsseldorf, persönlicher Referent des Vizepräses, evangelischer Klinikseelsorger am Universitätsklinikum Düsseldorf sowie Ehe- und Lebensberater in der landeskirchlichen Hauptstelle für Ehe- und Lebensberatung Düsseldorf ist Dietrich Spandick am 22. Oktober in den Ruhestand verabschiedet worden.
„Das Männerbild ist im Wandel“
Bereits zu Beginn seiner Zeit als Pfarrer in der Gnadenkirche in Gerresheim hat sich Spandick intensiv mit der Familienarbeit auseinandergesetzt. „Wir haben als Gemeinde jedes Jahr eine Familienfreizeit organisiert. In dieser Zeit ist deutlich geworden, dass die Männer nicht mehr das traditionelle Männerbild leben wollten. Wir wollten aktivere Väter sein als unsere Väter. Doch das neue Bild war unklar, daher gründeten wir eine Männergruppe.“ So nahm er sich mit seiner zweiten Tochter auch ein Jahr Elternzeit, die ihm als eine sehr schöne Lebenszeit in Erinnerung blieb. Die Männergruppe besteht bis heute, auch wenn sich die Themen mit der Zeit verändert haben. „Wir haben uns immer unterstützt, auch wenn es um Themen im beruflichen Bereich ging. Mittlerweile geht es auch um andere Themen, etwa, wie man ein aktiverer Großvater sein kann.“ In den Zeiten des Zweifels und der Umbrüche erlebte er sein Vertrauen in Gott als eine große Stütze.
Wichtig unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen
Rückblickend war es Pfarrer Dietrich Spandick wichtig, unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. „Nach einer intensiven Zeit in der Gemeinde habe ich mich entschieden, in der Evangelischen Studierendengemeinde Düsseldorf als Pfarrer tätig zu werden.“ Während seiner Studienzeit in Bonn war er selbst aktiv in der dortigen Evangelischen Studierendengemeinde. „Aus meiner Erfahrung erwartete ich eine politisch aktive Gemeinde, doch stattdessen war ein großer Bedarf an Seelsorge und Beratung bei den Studierenden vorhanden.“ In dieser Zeit machte er eine Weiterbildung zum psychologischen Berater und bot für die Studierenden, in Zusammenarbeit mit der Psychologischen Beratung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Workshops zur Work-Live-Balance an. Wenn er mit seinem Fahrrad durch Düsseldorf fährt, trifft er manchmal noch auf Studierende aus dieser Zeit.
„Es fehlten die Menschen“
„Während meiner Zeit als persönlicher Referent des Vizepräses Christoph Pistorius fehlten die Menschen“, sagt Spandick. Auch wenn er die Aufgabe und Zusammenarbeit sehr schätzte, fehlte ihm die Arbeit mit Menschen, wie er es aus seinen vorherigen Tätigkeiten kannte. Als dann mit Corona das Home-Office eingeführt wurde, entschied er sich, nach einer Aufgabe zu suchen, die ihn wieder näher in Kontakt mit Menschen bringt. Gefunden hat er sie in der landeskirchlichen Hauptstelle für Ehe- und Lebensberatung Düsseldorf, wie auch am Universitätsklinikum Düsseldorf wo er als Klinikseelsorger für Patienten, Angehörige und Mitarbeitende zuständig war. „Hier am Universitätsklinikum sind wir umgeben von Spitzenmedizin. Umso beeindruckender ist es, zu sehen, wie die Menschen immer wieder in die Kapelle kommen und eine Kerze anzünden.“
Verzicht für die Zukunft
Mit dem bevorstehenden Ruhestand öffnet sich für Pfarrer Dietrich Spandick ein neues Kapitel, das von einem klaren Ziel begleitet wird: „Für die Zukunft meines Enkels ist ein konsequenteres Konsumverhalten das Beste, was ich tun kann.“ So möchte er mehr auf Konsum verzichten und auf Klimaneutralität achten. Und noch etwas nimmt er sich vor: „Im Ruhestand möchte ich verstärkt Fahrrad fahren, schwimmen und wandern gehen.“ Mit einem offenen Herzen und einem klaren Sinn für Verantwortung geht er diesem neuen Lebensabschnitt entgegen. Weiterhin wird man Dietrich Spandick auf seinem Touren mit dem Fahrrad durch Düsseldorf sehen können.
Text: Hannah Kleiner