2 Seniors go South 

Düsseldorf (evdus).Im Ruhestand einfach einmal ausspannen? Davon halten Günter Schilbock und Michael Eckert wenig. Die beiden Ü-60er haben große Pläne: Unter dem Motto „2 Seniors go South“ starten sie am Ostersamstag, 8. April,  auf zwei E-Bikes Richtung Gibraltar. 3.600 Kilometer und 50 000 Höhenmeter werden sie auf ihrer dreimonatigen Tour, die sie über Paris, Bordeaux, Bilbao, Gijón, Santiago di Compostela, Porto und Lissabon nach Gibraltar und zurück führt, zurücklegen. „Wir freuen uns darauf, neue Orte und Menschen kennenzulernen, das Wetter in all seinen Facetten zu erleben, auf heftige Steigungen und rasante Abfahrten“, erläutert Günter Schilbock seine Motivation. „Mit über 60 Jahren ohne Einschränkungen in die Pedale zu treten und so tausende Kilometer zurücklegen – das ist großartig“, fügt Michael Eckert an.

 Aber das ist noch nicht alles. Auf ihrer Fahrt wollen die beiden Abenteurer bei jedem Stopp die Diakonie unterstützen und Geld für Betroffene von Altersarmut sammeln (Mehr dazu unter: https://www.diakonie-duesseldorf.de/spenden/projekte/hilfe-fuer-senioren?altersarmut). Eckert und Schilbock sind ehrenamtlich aktiv und treffen dabei immer wieder auf ältere Menschen, denen die Mittel fehlen, einmal ins Theater zu gehen, sich im Café zu treffen oder eine neue Brille zu kaufen. „Viele ältere Menschen, denen es finanziell schlecht geht, schämen sich für ihre Situation. Sie ziehen sich zurück und versinken noch mehr in Einsamkeit“, ist Schilbocks Beobachtung. Im „zentrum plus“ Benrath der Diakonie, wo er sich ehrenamtlich engagiert, gibt es einen Mittagstisch, den das Radfahr-Team mit den gesammelten Spenden unter anderem unterstützen wird. „Wer sich dort das warme Mittagessen nicht leisten kann, muss es nicht bezahlen – ohne dass die anderen davon erfahren“, erzählt Schilbock.

Margit Risthaus, Koordinatorin der „zentren plus“ der Diakonie in Düsseldorf freut sich aus noch ganz anderem Grund über die Tour der beiden Männer. „Günter Schilbock und Michael Eckert zeigen, wie vielfältig Menschen altern können“, sagt sie. Mit ihrer Tour machen die beiden anderen Menschen Mut, im Alter auch einmal Neues zu wagen. „Außerdem fahren sie jeden Tag auch gegen Vorurteile an.“ Erst vor kurzem habe eine Studie gezeigt, dass viele jüngere Menschen negativ über die ältere Generation denken, sie vor allem als Belastung wahrnehmen. „Die Radler zeigen, dass dies falsch ist und setzen mit ihrer Tour ein aktives Zeichen gegen Ageismus“, zeigt sich Risthaus begeistert.

Bei einer kleinen Trainingstour zum Auftakt fuhren sich Schilbock und Eckert am Dienstag, 4. April, ab dem „zentrum plus“ in Benrath schon einmal warm. Viel Erfolg für die große Tour wünschte den beiden dort auch Diakonie-Vorstand Michael Schmidt: „Das ist eine tolle Aktion, die wir gerne begleiten. Alle Gute und Gottes Segen für diese spannende Reise!“

 

Autorin: Anne Wolf, Diakonie Düsseldorf

2023-04-04T14:27:52+02:004. April 2023|