Düsseldorf (evdus). Der ambulante Hospizdienst am EVK Düsseldorf hat mit den Düsseldorfer Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe der AG Streetwork unter Leitung der franzfreunde die neue Kooperation „Hospiz ohne Mauern“ ins Leben gerufen. Ziel der Zusammenarbeit: Gemeinsam niedrigschwellige Angebote und Wege für schwerstkranke und sterbende Wohnungslose in Düsseldorf zu entwickeln und anzubieten.
Bianca Papendell und Hospizleiterin Barbara Krug – beide sind Koordinatorinnen des ambulanten Hospizdienstes am EVK Düsseldorf – haben die Initiative ergriffen und sind auf die AG Streetwork, in der Träger und Initiativen mit Streetwork-Angeboten und die Stadt Düsseldorf unter Leitung der franzfreunde zusammenarbeiten, zugegangen. Das Interesse war groß. Ebenso die Bereitschaft, voneinander zu lernen und gemeinsam Angebote, Beratungs- und Betreuungsmöglichkeiten zu entwickeln, die die Situation von wohnungslosen Schwerstkranken oder Sterbenden in Düsseldorf erleichtern.
Initiatorin Bianca Papendell: „Als ambulanter Hospizdienst begleiten wir Menschen auf ihrem letzten Lebensweg im Krankenhaus, im Pflegeheim, in ihren eigenen vier Wänden oder im Hospiz. Aber was ist mit den Menschen, die kein Zuhause haben? Auch ihnen möchten wir eine würdevolle Versorgung am Lebensende ermöglichen. Wie ist das umsetzbar? Worauf müssen wir achten? Unsere hospizlichen und palliativen Erfahrungen allein reichen nicht, deshalb haben wir uns ausgetauscht, um gemeinsam mit den Expertinnen und Experten der Wohnungslosenhilfe Ideen zu sammeln.“ Herausgekommen ist das gemeinsame Projekt „Hospiz ohne Mauern“.
Erste Schritte sind gemacht und gegenseitige Schulungen bereits ausgemacht. So findet am 13. November der erste „Letzte Hilfe“-Kurs für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Streetwork- und Wohnungsloseneinrichtungen statt. Mehr Sicherheit im Umgang mit Sterbenden, aber auch Informationen über palliative Angebote in Düsseldorf stehen dabei auf dem Lehrplan von Hospizleiterin Barbara Krug und einer Ehrenamtlichen. Im Gegenzug werden Ehrenamtliche, die in Zukunft Wohnungslose begleiten, von Care 24 Soziale Dienste, einem Partner der Wohnungslosenhilfe, über die Lebenswelten und Perspektiven von Wohnungslosen informiert. Dabei stehen der Aufbau von Vertrauen, das Verständnis für die Lebenssituation, aber auch sprachliche Barrieren oder der lösungsorientierte Umgang mit einem Krankenversicherungsstatus im Zentrum. Weitere Pläne sind der Aufbau von Tauer-Angeboten für die Partner der neuen Kooperation sowie die enge Zusammenarbeit mit den Anbietern der palliativen Versorgung im gesamten Stadtgebiet.