Die 29-jährige Vikarin der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde, Naemi Muñoz Perez, hat für ihre Examensarbeit den diesjährigen Hanna-Jursch-Nachwuchspreis der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erhalten. Sie leiste damit einen interessanten Beitrag zur Diskussion um die Rolle des Körpers und der Heilung in den neutestamentlichen Wundererzählungen, heißt es in der Würdigung der EKD. Der Nachwuchspreis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird zum sechsten Mal verliehen. Muñoz Perez hat zwölf Wochen an ihrer Abschlussarbeit geschrieben und diese im Frühjahr 2022 vor dem Start des Vikariats bei der Theologischen Hochschule Wuppertal abgegeben. „Wir gratulieren unserer Vikarin von Herzen zu Ihrem Erfolg und freuen uns darüber, mit einer von der EKD ausgezeichneten Mitarbeiterin in unserer Gemeinde zusammenzuarbeiten!“, sagt Pfarrerin Elisabeth Schwab. Das Vikariat, der praktische Teil der Ausbildung, der nach dem Studium erfolgt, endet für die Preisträgerin im März 2025.
Naemi Muñoz Perez‘ Examensarbeit trägt den Titel „Disabilitykritische und feministische Zugänge zu neutestamentlichen Heilungserzählungen, dargestellt anhand der Perikope über die ‚blutflüssige‘ Frau (MK 5,24b-34)“. Am Beispiel der Wundererzählung aus dem Markusevangelium hat sie Diskriminierung bezogen auf die Bereiche Feminismus und Disability (Menschen mit Behinderung betreffend) untersucht.
Der Hanna-Jursch-Preis wurde im Jahr 2002 erstmals verliehen. Er erinnert an die erste Theologin, die einen Lehrstuhl an einer theologischen Fakultät einer deutschen Universität innehatte. Hanna Jursch (1902 bis 1972) habilitierte sich 1934 als erste Frau an einer deutschen Theologischen Fakultät und lehrte bis 1962 an der Theologischen Fakultät der Universität Jena. Die Preise dienen der Auszeichnung und Förderung herausragender wissenschaftlich-theologischer Arbeiten, in denen gender- bzw. geschlechterspezifische Perspektiven eine wesentliche Rolle spielen. Termin und Ort für die Preisverleihung stehen noch nicht fest.