Der zweite Tag der Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche in Düsseldorf am Samstag, 13. Mai, war als Jugendsynode angelegt. Vorbereitet und durchgeführt wurde diese gemeinsam mit der Evangelischen Jugend Düsseldorf, der Jugendkirche und dem Jugendreferat im Evangelischen Kirchenkreis Düsseldorf.

Die Jugendsynode hatte ausdrücklich den Charakter einer Zukunftssynode. Jugendliche, junge Erwachsene, junge Mitglieder der Presbyterien und Mitarbeitende der Jugendeinrichtungen haben an der Synode teilgenommen und sich in die laufenden Beratungen zur Zukunftsgestaltung eingebracht.

Podiumsdiskussion und Poetry

Die Podiumsdiskussion nutzten Jonas Einck aus dem Vorstand des evangelischen Jugend, Stephan Glaremin, Jugendamtsleiter der Stadt Düsseldorf, und Theologiestudentin Annemarie Bruhn, um von ihren Erfahrungen im Spannungsfeld zwischen Tradition und dem Wunsch nach Veränderung zu berichten und Forderungen an die Zukunft zu formulieren, damit die Evangelische Kirche anschlussfähig bleibt. „Gemeinde besteht vor allem in den Angeboten vor Ort, die sich durch Vielfalt und Offenheit auszeichnen. Wir müssen Partizipation fördern – ohne Angst, die altbekannten, vertrauten Formen zu verlieren. Kirche muss so gestaltet sein, dass verschiedene Menschen ihre Ideen und ihren Glauben einbringen wollen und können“, so Bruhn.

Im Stil eines Poetryslams trug Theologiestudentin Lisa Kluge ihren Text vor, der von den Höhen und Tiefen ihrer persönlichen Beziehung zur Kirche handelt und – den Reaktionen aus dem synodalen Publikum nach – damit wohl vielen Anwesenden aus der Seele sprach. Sie berichtete vom ersten Bruch am Ende der rosaroten Phase und zuweilen sei es „wie eine klassische On-Off-Beziehung.“ Jedoch mache man „mit Gott nicht mal eben so Schluss“ sodass die Autorin hoffnungsvoll ein Happy End in Aussicht stellte.
Zum Text von Lisa Kluge „Kirche und ich – eine On-Off-Beziehung“.

Workshops zur „Kirche der Zukunft“

In 13 Workshops zu verschiedenen Aspekten einer „Kirche der Zukunft“ wurden die Synodalen gebeten, sich auszutauschen und Ideen zu entwickeln. Die Workshop-Themen waren vielfältig, sie reichten von dem Verständnis von Gottesdienst, Konfirmandenarbeit, gottlos glauben, Teilhabe und ehrenamtliches Engagement, verständlicher Sprache in Musik und Theologie bis hin zu den formulierten Wünschen, die Kirche der Zukunft müsse mehr Mut für die Entwicklung neuer Formate aufbringen, mehr kirchliche Angebote für junge Erwachsene (Ü27) schaffen und Strukturen der kirchlichen Arbeit zeitgemäß organisieren.

Im Anschluss an die Workshops wurden die Ergebnisse ausgestellt und die Anwesenden gebeten, darüber abzustimmen, welche dieser Themen zuerst angegangen werden sollen. Das visuelle Votingverfahren machte deutlich, dass ein Thema mit Abstand große Zustimmung sowohl seitens der Jugendlichen und jungen Erwachsenen als auch unter den Synodalen fand: Die Kirche der Zukunft solle „Mut haben, auch Dinge auszuprobieren und zu unterstützen, die kontrovers sind.“

2023-05-24T13:57:23+02:0015. Mai 2023|