Auf dem Weg zu einer Gemeinde

Düsseldorf (evdus). Zum ersten Mal hat die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf am 12. und 13. Mai 2023 in der Jugendkirche auf dem Campus Jugend an der Kruppstraße in Düsseldorf-Oberbilk getagt. Der Eröffnungsgottesdienst wurde in der benachbarten St. Josef-Kirche gefeiert unter Beteiligung der kirchlichen queerfreundlichen Community „Mosaik“ für junge Erwachsene.

Entsprechend der bekannten Ausgangslage der sinkenden Mitgliederzahlen und geringeren Kirchensteuereinnahmen sowie dem Eintritt in den Ruhestand vieler Pfarrpersonen brachte Geschäftsführer Holger Wegmann am ersten Tag der Synode die damit verbundenen Fragestellung für die Kirche auf den Punkt: „Wir müssen beantworten, wie viele Häuser wir uns in Zukunft noch leisten können und wofür genau wir sie brauchen“.

Gebäudebedarfsplanung und Klimaneutralität

Das Thema „Gebäudebedarfsplanung“ stand im Zentrum des ersten Synodentages. Laut Wegmann gilt es, die Vorgabe der Evangelischen Kirche im Rheinland für alle Kirchenkreise und Gemeinden zu erfüllen, „den notwendigen Gebäudebestand bis 2035 treibhausgasneutral zu betreiben“. Die Synode fasste den Beschluss, für den Kirchenkreis Düsseldorf bis 2025 eine Gebäudestrategie zu entwickeln, die zum Ziel hat, „Kerngebäude“ und Kooperationsräume, die energetisch saniert werden, festzulegen. Außerdem werden Nutzungsperspektiven erarbeitet.

Für die Grundlagenermittlung erhalten alle Gemeinden in den nächsten Wochen einen Fragenkatalog zur derzeitigen Nutzung ihrer Kirche und Gemeinderäume, zum Schwerpunkt ihrer Gemeindearbeit, eventuellen Kooperationsangeboten mit Partnern im Stadtteil und zur vorhandenen Infrastruktur, die der Erreichbarkeit der Treibhausgas-Neutralität dienen können. Beispiele dafür sind Photovoltaik-Anlagen oder E-Ladestationen für Rad und Auto.

Die Ergebnisse der Analyse  zu den Punkten Gebäude, Grundstück, Standort, Nutzung, Klimaneutralität sowie Finanzen der Gemeinden im Kirchenkreis soll bis Mitte 2024 vorliegen. Im darauffolgenden Schritt werden Möglichkeiten der Umsetzung, zum Beispiel klimagerechte Sanierung, Umbau, Neubau, Aufgabe von Gebäuden ausgelotet. Unterstützung des gesamten Prozesses von der Gebäudebedarfsanalyse bis zur Umsetzung erhält die Kreissynode als Auftraggeberin von Prokiba, einem Tochterunternehmen der Evangelischen Landeskirche Baden, erfahren im Bereich des kirchlichen Bauens und Planens.

Als „Eine Gemeinde“ handeln

Synodalassessor Dr. Martin Fricke rief das auf der Frühjahrssynode 2022 beschlossene Zielbild des Kirchenkreises, als ‚Eine Gemeinde‘ zu handeln, den Synodalen vor Augen: „Wir wollen die Vielfalt des evangelischen Gemeindelebens und des Wirkens an kirchlichen wie an nicht-kirchlichen Orten unserer Stadt unterstützen und schützen. Dazu streben wir eine Körperschaft als ein starkes und handlungsfähiges organisatorisches Dach an“. Dies sei eine Positionierung des Kreissynodalvostands, die zu einem Weg, Austausch und Prozess einlade, so Fricke.

Der Weg zum neuen Corporate Design

Passend dazu, langfristig ‚Eine Gemeinde‘ zu werden, stellten Pressesprecherin Christiane Otte und Superintendent Heinrich Fucks den Synodalen das neue Corporate Design vor. Eine neue Wort-Bild-Marke der „Evangelische Kirche in Düsseldorf“ wird das bisherige Logo „evangelisch IN DÜSSELDORF“ mit dem orangen Kreuz zukünftig ablösen. Das neue, von der strategischen Marken- und Designagentur arndttheunissen entwickelte Logo zeigt ein Kreuz, das mehrere Häuser durch eine klare, geometrische Formsprache integriert und an stilisierte Mosaike von Kirchenfenster erinnert. Das neue Logo soll ein geschlossenes Auftreten verschiedener Häuser unter einem gemeinsamen Dach verdeutlichen. „Angestrebt wird ein einheitliches Erscheinungsbild ohne Identitätsverlust. Die klare Erkennbarkeit, der persönliche und lokale Bezug war bei der Entwicklung unseres neuen Markenzeichens besonders wichtig“, so Otte. Vorausgegangen ist ein Markenentwicklungsprozess auf der Basis des Zielbildes des Kirchenkreises, eine Umfrage unter Mitarbeitenden, Pfarrpersonen und Synodalen sowie Workshop des Projektteams der Agentur und Vertretern des Kirchenkreises. Auch die Webseite von „evdus“ erfährt  einen Relaunch. „Wir nehmen Abschied von den unterschiedlichen Webseiten der Dienste, Referate und Gemeinden. Langfristig sollen die Angebote und Informationen alle an einem Ort gebündelt werden und so wesentlich besser wahrgenommen werden können“, erklärte Superintendent Heinrich Fucks.

Pilot „Kommunikation“

„Die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis soll gestärkt werden auch in einer Zeit, wo wir noch mit verschiedenen Internetaufritten im Kirchenkreis unterwegs sind. Wir wollen ein Redaktionsnetzwerk aufbauen mit zunächst wenigen Gemeinden und die verschiedenen Internetpräsenzen auf der gemeinsamen Homepage des Kirchenkreises zusammenführen “, kündigte Christian Schröer aus dem Kreissynodalvorstand an. Ein neues, dezentrales Redaktionssystem als Teil der neuen Webseite für den Kirchenkreis, könne von Gemeinderedaktionen eigenständig genutzt werden, um ihre Informationen und Veranstaltungen an einem zentralen Ort zu veröffentlichen. „Es geht darum, wie wir unsere Ressourcen so bündeln können, dass wir einen Effizienzgewinn haben“, so Schröer. Zwei bis drei Gemeinden gehen mit dem Pilot-Team „Kommunikation“ testweise an den Start. Andere können dann nach und nach folgen.

Die Synode hat dem Antrag zugestimmt, für die Begleitung dieses Prozesses eine 50-Prozent-Stelle auf zwei Jahre befristet zu schaffen. Aufgabe ist, den Piloten „Kommunikation“ zu koordinieren und dabei die Gemeinden zu beraten und bei dem Prozess zu unterstützen. Die Projektstelle ist an die kreiskirchliche Stabstelle Kommunikation angedockt und soll aus dem Zukunftsfonds mit 30.000 Euro pro Jahr finanziert werden.

 

2023-05-17T08:25:05+02:0013. Mai 2023|