Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat im Jahr 2020 eine unabhängige Studie zum Thema sexualisierte Gewalt in der Evangelischen Kirche in Auftrag gegeben. Nach drei Jahren sind die Ergebnisse des Forschungsverbunds „Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland“ (ForuM) am 25. Januar 2024 veröffentlicht worden.
Zu den vorgestellten Erkenntnissen des Forschungsverbunds ForuM sagte Superintendent Heinrich Fucks im Januar 2024: „Der Evangelischen Kirche – auch in Düsseldorf – hat die ForuM-Studie die Augen geöffnet. Die Erkenntnisse sind für uns bitter und beschämend. Sie machen deutlich, dass die Evangelische Kirche und ihre Diakonie weit hinter ihrer Verantwortung zurückgeblieben sind. Wir haben jetzt die Chance, Dank der Studie wirklich dazuzulernen, die Prävention zu verbessern und die Vergangenheit konsequent aufzuarbeiten. Wir werden die Studie gründlich wahrnehmen und die gebotenen Konsequenzen ziehen. Die Kirche darf kein gefährlicher Ort sein.“
Informationen der Evangelischen Kirche Deutschland
Ausführliche Informationen zur Anlage und den Ergebnissen der ForuM-Studie finden Sie auf dieser Themenseite der EKD. Hier lesen Sie die gemeinsame Erklärung der Landeskirchen und des Rates der EKD sowie des Bundesvorstandes der Diakonie Deutschland nach Veröffentlichung der Studie.
Reaktionen und Aufarbeitung in der Evangelischen Kirche im Rheinland
Auch die Evangelische Kirche im Rheinland informiert auf einer eigenen Themenseite über die Studie sowie darüber, wie die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in der Landeskirche angegangen wird.
So lädt u.a. die Evangelische Kirche im Rheinland am Freitag, 21. Juni 2024, alle Betroffenen ein, am 1. Forum für Betroffene in Dortmund teilzunehmen. Dort werden sie unter unabhängiger Moderation umfassend zu Arbeit und Struktur der neuen Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission informiert. Ein Workshop im Anschluss an das Forum soll klären, welche zwei Vertreter*innen der Betroffenen in die siebenköpfige Kommission entsendet werden. Ihr gehören neben den drei unabhängigen Expert*innen noch zwei Mitarbeitende von Kirche und Diakonie an. Kirchlich Beschäftigte dürfen in der Kommission keine Mehrheit haben.
Im März 2024 hatte der Kirchenkreis Düsseldorf in der Johanneskirche über die Studie und die Präventionsarbeit vor Ort informiert.