Notfallseelsorge dankt Ehrenamtlichen für gelebte Nächstenliebe.

Für die Einsatzkräfte am Unfallort sind sie eine „riesige Entlastung“, für die Menschen in seelischer Not bieten sie Hilfe und Unterstützung: die rund 40 Ehrenamtlichen, die für die Notfallseelsorge in Düsseldorf tätig sind. Seit 25 Jahren gibt es die Notfallseelsorge als ein ökumenisches Angebot der Evangelischen und Katholischen Kirche in der Landeshauptstadt für in Not geratene Menschen. Unter dem Titel „Zeit, Danke zu sagen“ hat die Notfallseelsorge Düsseldorf am 16. Mai das große Jubiläum in der Johanneskirche im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes gefeiert.

„Was Ihr da tut, ist für mich gelebte Nächstenliebe, barmherziges Samaritertum par exellence“, wendete sich der evangelische Leiter der Notfallseelsorger, Pfarrer Olaf Schaper,  an die Ehrenamtlichen. Man komme nicht selten demütig aus Einsätzen zurück in sein eigenes Leben, mit dem Bewusstsein, wie kostbar das Leben doch ist. Er frage sich immer wieder, was seine Kolleginnen und Kollegen seit 25 Jahren stärke. Viele antworteten, sie erhielten oft mehr zurück als sie gegeben hätten. Die Dankbarkeit der Menschen, denen geholfen wurde, erfülle und bereichere sie. Für einen Gänsehautmoment sorgten die Ehrenamtlichen der Notfallseelsorge, als sie aus den Reihen nach vorne kamen und die Anwesenden mit dem Lied „You never walk alone“ überraschten.

In ihren Grußworten dankten der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, Dr. Stephan Keller, und die Polizeipräsidentin Miriam Brauns den Notfallseelsorgenden und ihren Familien. Brauns bat Gott in ihrer Fürbitte, er möge den Menschen die Kraft geben, selbst über ihr Erlebtes, sie Bedrückendes zu sprechen. „Lass sie Freude und Lebensmut tanken. Lass die Notfallseelsorgenden immer wieder gut und behütet nach Hause zu ihren Familien kommen.“ Unter den Gästen waren auch Leitende der Düsseldorfer Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei, denen der Dank für diejahrelange, gute Zusammenarbeit galt.

Zu Wort kam auch Fine Weisbrod, eine junge Teilnehmerin des Projekts „Lucabären“ der Notfallseelsorge, das Kindern hilft, den Tod von Eltern oder Geschwistern zu verkraften. Sie verlas den bewegenden Brief eines Mädchens, das nach dem Tod ihrer Mutter vor sechs Jahren Unterstützung in der Luca-Gruppe fand: „Die regelmäßigen Treffen haben mir gezeigt, dass ich nicht alleine bin. In der Luca-Gruppe hatte jeder Verständnis für mich, anders als in meiner Klasse. So viele schöne Erlebnisse konnte ich mit Euch teilen. Aber es gab auch immer Platz für das Traurigsein.“ Das durch Spenden finanziertes Projekt bietet Kindern altersgerechte Trauerbegleitung, um das Erlebte zu verarbeiten und sie beim Abschiednehmen zu begleiten.

Den Gottesdienst gestalteten Pfarrerin Heike Schneidereit-Mauth, Leiterin des Handlungsfeldes Seelsorge im Kirchenkreis Düsseldorf, Stadtdechant Pfarrer Frank Heidkamp sowie die Mitarbeitenden der Notfallseelsorge. Die Musikerin Katharina Hüsch trug mit ihrer Interpretation von J.S. Bachs „Selig sind die aus Erbarmen“ wunderbar zur Jubiläumsfeier bei: „Du wirst mit Glück erfüllt sein, wenn du für jemanden da bist. Du wirst selig sein, wenn du jemanden, der leidet, nicht vergisst.“ Ihre Darbietung brachte das Engagement für die Notfallseelsorge auf den Punkt und berührte die Anwesenden zutiefst.

2024-06-10T15:28:34+02:0022. Mai 2024|